Im Gegensatz zum gesetzlichen in Deutschland besteht in den USA eine Anzeigepflicht (Berichtspflicht) sobald ein professioneller Helfer von sexuellen Übergriffen auf ein Kind bzw. Jugendlichen erfährt. In Deutschland wird aus verschiedenen Gründen - u.a. wegen vermeintlicher Gefährdung der Kinder - eine solche Anzeigepflicht von vielen abgelehnt. Es bleibt jeweils dem einzelnen professionellen Helfer überlassen, ob er eine entsprechende Mitteilung macht. Dies führt in vielen Fällen dazu, dass ein sexueller Missbrauch zwar seit langem bekannt ist, jedoch keine Schritte unternommen werden, die einen ausreichenden Kindesschutz (wieder) herstellen.
In anderen Ländern, wie USA, Australien, Israel u.a.m. besteht seit langem die Pflicht professioneller Helfer bei Verdacht, die entsprechenden Behörden einzuschalten und eine Überprüfung vornehmen zu lassen. Diese Vorgehensweise enthält vielfache Chancen und Möglichkeiten, die in Deutschland in hinreichendem Maße noch nicht gesehen werden. Dies ist sicherlich auch in Zusammenhang damit zu sehen, dass vielfach professionelle Helfer ratlos sind, wenn sexuelle Übergriffe aufgedeckt sind und dann jedoch keine Konzepte bestehen, wie mit der Familie und ihren einzelnen Mitgliedern (Familientherapie bei Inzest) an dieser Situation gearbeitet werden kann
Andrew Fussner, bekannter Familientherapeut aus Philadelphia, wird in diesem Workshop folgende Themen behandeln:
Gesetzliche Anzeigepflicht
- Detaillierte Beschreibung der gesetzlichen Verpflichtungen von allen professionellen Helfern, die in der Betreuung und Behandlung von Kindern tätig sind
- Psychotherapeuten, Sozialarbeiter, Lehrer, Krankenpflegepersonal, Gesundheitsdienstmitarbeiter, Ärzte u.a.m. unterliegen einer Berichtspflicht in Bezug auf sexuelle Handlungen oder Beobachtungen
- Mitteilungs-Richtlinien für übergeordnete und beaufsichtigende Behörden und Institutionen
- Vorgehensweisen und Verantwortung der Polizei
- Typische gerichtliche Vorgehensweisen, Haftstrafen, Bewährungsauflagen
- Richtlinien zu Besuchen und Kontakten
- Einbeziehung des Umfeldes
Beziehung zwischen Klienten und Personen, die vom Missbrauch berichtet
- Der Einfluss der Anzeigepflicht auf die Beziehung
- Empfehlungen für den Umgang mit dem Klienten in hilfreicher Art und Weise mit den Klienten über die Anzeigepflicht zu sprechen
Beziehung zwischen Klient, der anzeigenden Person und dem professionellen Helfer, der mit dem Klienten und dessen Familie arbeitet
Der therapeutische Kontext benötigt bestimmte Bedingungen wodurch eine optimale Behandlung für den Klienten möglich ist. Der Prozess und der Inhalt der Kommunikation zwischen den beteiligten Helfersystemen variiert je nach Rolle und Auftrag des professionellen Helfers, entsprechend ist es notwendig, dies im Helfersystem zu berücksichtigen.
Behandlung von sexuell missbrauchten Kindern und ihren Familien
Interventionen und Vorgehensweisen gilt es, so effektiv und einfühlend wie möglich zu gestalten. Die Beteiligung der Familie in der Behandlung ist oft schwierig und der Therapeut/ Berater benötigt Vorgehensweisen und Methoden, die dazu beitragen, die Familie einzubeziehen.
Sexuelle Übergriffe durch Kinder
Die besondere Situation, in der ein Kind ein anderes Kind missbraucht, erfordert es, den Kontext und die Dynamik zu explorieren, die zu dieser Form von Aggression geführt haben.
Workshop mit
1998
11.3.2005
12.3.2005
Vortrag von
1997
im Rahmen des 10jährigen Bestehens des Context-Instituts
25.4.1997
Workshop mit
1996
15.11.1996
16.11.1996
Workshop mit
1995
17.2. - 18.2.1995
und
17.3. - 18.3.1995
Workshop mit
1994
24.2. - 25.2.1994
Vortrag von
1992
im Rahmen der Fachtagung “Aufsuchende Familienarbeit”
14.11.1992
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